“Bavaria”-Schützen feierten ihr 125-jähriges Gründungsfest

 

Am Freitag, den 29. Juni 2018 war es endlich soweit. Die Mitglieder des Jubelvereins trafen sich am Schützenheim und machten sich dann gemeinsam mit ihrer Schirmherrin Gerti Schwertfirm sowie dem Baron Umberto Freiherr von Beck-Peccoz auf den Weg Richtung Rathausplatz  wo sie vom 1. Bürgermeister Martin Seitz und der Gerolsbacher Blasmusik „mittendrin“ empfangen wurden.

Neben den Gerolsbacher Ortsvereinen und dem Patenverein „Frisch-Auf“ Singenbach waren auch viele Bürger gekommen, um den traditionellen Bieranstich nicht zu verpassen. Schützenmeister Matthias Schaipp eröffnete die Feierlichkeiten. Er hieß alle Gäste aus Nah und Fern Herzlich Willkommen und versicherte seinen Gästen, gute Gastgeber zu sein damit sie drei wunderschöne Tage erleben und diese in guter Erinnerung behalten werden. –Damit sollte er Recht behalten wie sich herausstellte.

Nach den Grußworten von Baron Umberto Freiherr von Beck-Peccoz sowie der Schirmherrin Gerti  Schwertfirm wurde es ernst. Bürgermeister Martin Seitz hatte die ehrenvolle Aufgabe, das erste Fass zu zapfen. Nach ein paar kräftigen Schlägen und dem berühmten „o’zapft is“ floss das Freibier für die anwesenden Gäste.

Im Anschluss machten sich die Schützen zusammen mit ihren Gästen bereit zum Auszug zur Festhalle auf dem Gelände der Zimmerei Felber. Dort warteten bereits die ersten Gäste am Eingang um sich die besten Plätze für den Auftritt der Musikkabarettgruppe „DA HUAWA, DA MEIER UND I“ zu sichern.

Um Punkt  20:00 Uhr standen dann Christian Maier alias da Huawa, Matthias Meier als Meier und Sepp Haslinger als I auf der Bühne. In ihrem aktuellen Programm „Zeit is a Matz“ geht es um die Zeit die in schönen Momenten oft viel zu schnell vergeht, dagegen stehen zu bleiben scheint, wenn man auf etwas wartet. In ihrem Loblied zum Reinheitsgebot erzählen sie was früher alles im Bier gelandet ist um einen ordentlichen Rausch zu erlangen. Erst mit dem Reinheitsgebot war Schluss mit der Panscherei. Das Gerolsbacher Publikum war hingerissen von Klassikern wie Bonanza Radl oder dem Bauernblues. Bei der Neuauflage vom Fensterstock-Hias (Chatroom) blieb kein Auge trocken. Auch nach dem Auftritt dachte noch niemand ans Heimgehen, im separaten Barbereich feierten die Gäste noch ausgelassen weiter.

Ein Verein macht Geschichte –Unter diesem Motto stand am Samstag der Verein im Mittelpunkt. Peter Popfinger jun. präsentierte die 125-jährige Vereinsgeschichte von den Anfängen beim „Oberen Wirt“, dem heutigen Gasthaus Breitner, welches immer noch das Vereinslokal der „Bavaria“ –Schützen ist, bis in die Gegenwart. Höhepunkte Anfang des vorigen Jahrhunderts waren die Schießabende in der Gaststube oder auch das Endschießen am Pfingst-Samstag im „Sedlbauer Anger“. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Schießbetrieb wieder aufgenommen. Weitere Höhepunkte waren das Gauschießen 1982, die Fahnenweihe 1984 oder auch der Bau des Schützenheims. Begleitet wurde die Präsentation von einer Diashow aus den letzten 125 Jahren. Die gesamte Geschichte ist auch in der Festschrift nachzulesen, diese ist im Rathaus für 6€ erhältlich.

Musikalisch umrahmt wurde der Samstag von den „High Diddle Dums“ aus Großberghofen sowie den beiden Gerolsbacher Chören „ChoryFeen“ und „Rauhe Gurgl“. Zudem wurde die neue Königscheibe vorgestellt und dem amtierenden Schützenkönig Markus Pal feierlich übergeben.

Schützenmeister Matthias Schaipp ernannte im Anschluss mehrere Mitglieder zu Ehrenmitgliedern für ihre besonderen Verdienste. Der ehemalige und bereits verstorbene Vorstand Erausmus Demmelmair wurde postum zum Ehrenschützenmeister ernannt. Ebenso wurden Jakob Winter und Peter Popfinger sen. als Ehrenschützenmeister bzw. Ehrenschatzmeister aufgenommen. Gemeinsam waren sie maßgeblich für den Bau des Schützenheims verantwortlich. Des Weiteren wurden Claudia und Benedikt Breitner zu Ehrenmitgliedern ernannt. Schließlich ist es nicht selbstverständlich, dass ein Verein über 125 Jahre im selben Vereinslokal eine Herberge findet.

Festlicher Höhepunkt war der Sonntag. Um 6:00 ging es los mit dem Weckruf durch Johann Schmidmeir. Mit einem lauten Knall der Kanone des Krieger- und Soldatenvereins wurde die morgendliche Ruhe unterbrochen.

Zeitgleich wurden die Festdamen mit einer Kutsche am Schützenheim abgeholt. Begleitet von zwei Musikanten durften sie eine Runde durch Gerolsbach fahren bevor sie dann am Festgelände ankamen.

Ab 8:00 stand dann der Jubelverein Spalier um seine knapp 50 geladenen Vereine begrüßen zu dürfen, die zum Teil sogar mit Bussen anreisten. Festleiter Matthias Schaipp begrüßte jeden Verein persönlich und die Blaskapelle Junkenhofen spielte die Vereine hinein in die festlich geschmückte Halle.

Nach dem gemeinsamen Weißwurstfrühstück wurde es ruhig in der Festhalle um gemeinsam den Gottesdienst zu feiern. Pater Andreas Seidler hielt den Festgottesdienst ab und ging dabei auf die Tradition und die Rolle des Schützenvereins ein. “Der Schützensport könne eine positive Rolle in der Persönlichkeitsentwicklung spielen“ und „Respekt, Rücksicht und Teamgeist werden in den Schützenvereinen seit ehedem gepflegt“, so Pater Andreas. Im Anschluss erhielt die frisch renovierte Fahne den Segen bevor dann die neuen Fahnenbänder –gewidmet dem Festausschuss, der Schirmherrin, den Festdamen und den Fahnenjunkern– geweiht wurden. Freudestrahlend wurden die Bänder von den Festdamen an der Fahne angebracht.

Bevor der Festgottesdienst zu Ende ging richtete Schirmherrin Gerti Schwertfirm ihr Grußwort an den Jubelverein und lobte dabei insbesondere den jungen und aktiven Festausschuss für die Organisatoren dieses Jubiläums. Für die Festdamen hatte sie sich etwas Besonderes einfallen lassen und so wird sie eine Schützenscheibe spendieren die demnächst ausgeschossen wird. Zum Abschluss wurde dann noch gemeinsam die Bayernhymne gesungen. 

Nach dem Mittagessen hatten die Jubilare eine besondere Ehre. Die 1. Schützenkompanie der königl. Priv. FSG Schrobenhausen formatierte sich unter Htpm. Andreas Mayer zum Salutschießen auf dem Festgelände.

Um 13:30 fand dann die Zugaufstellung zum Festumzug statt. Hierzu war dann auch die Böllertruppe des Sportschützengaues Schrobenhausen mit über 50 Schützen angetreten zum gemeinsamen Böllerschießen.

Mit insgesamt acht Blaskapellen machte sich der Festzug auf den Weg durch Gerolsbach. Am Wendepunkt angelangt wurde dann jedem Verein ein Gastgeschenk überreicht.
Zurück am Festgelände formierte sich der Jubelverein abermals vor der Festhalle zum Höhepunkt des Umzugs, dem Einzug der Fahnenabordnungen. In der Zwischenzeit hat die Partyband „de Kniabiesla“ die Bühne bezogen und unter tosendem Applaus und rockigen Beats schwenkten die Fahnenjunker ihre Fahnen hinein.
Als dann zum Schluss  die Fahnenabordnung des Jubelvereins einzog, allen voran der „Taferlbua“ Simon Schaipp gefolgt vom Fahnenjunker Peter Popfinger jun. mit den Fahnenbegleitern Alexander Schwertfirm und Andreas Obermair verwandelte sich die Festhalle endgültig in einen Hexenkessel. Spontan schlossen sich weitere Fahnen an und schwenkten gemeinsam durch die Festhalle.

 -Unglaublich zu beschreiben welch eine Wahnsinnsstimmung geherrscht hat-
Im Anschluss wurde noch ordentlich weiter gefeiert, sowohl in der Festhalle aber auch draußen auf dem Festgelände das sich in ein kleines Volksfest verwandelte. So waren unter Anderem auch Schausteller mit Schießbude, Losstand, Pfeilwerfen, Süßigkeiten oder Eisverkauf nach Gerolsbach angereist.

Leider hat jeder schöne Tag irgendwann mal ein Ende, so auch dieser Sommertag im Juli 2018. Vergessen wird er aber wohl lange nicht werden. Ganz Gerolsbach feierte drei Tage lang mit seinen Gästen und von vielen kommen sehr positive Rückmeldungen „wie schön es doch war“.
Als Gastgeber war es uns eine Ehre und Freude zugleich, so ein Fest abzuhalten.  Im Namen des Festausschusses möchten wir uns bei Allen bedanken, die uns so großartig unterstützt haben. Ohne Euch wäre es nicht möglich gewesen.

Ein besonderer Dank gilt:
Allen Helfern, Gönnern, Spendern, Schirmherrin Gerti Schwertfirm, Festdamen, Familie Felber, Pater Andreas, Bürgermeister Martin Seitz, kirchlicher Dienst, Mesner-Ehepaar, Ministranten, Festkapelle, Maria Sonhütter, den Gerolsbacher Chören, Benedikt Breitner jun., Feuerwehren der Gemeinde Gerolsbach für Verkehrsabsicherung, Sanitätsdienst, Kuchenbäckerinnen,  den Jungs von der Zeltwache, Kutscher, Hermann Steiger, Günter Steurer, Helmut Steurer, Familie Wintermayr, den Anwohnern des Festgeländes, Festküche Ottilinger, Brauerei Kühbach, Bedienungen, Metzgerei Schmidmeir, Gasthaus Breitner, FC Gerolsbach, Blumen Birkl, Raiffeisenbank Aresing-Gerolsbach eG, den Familien der Festausschussmitgliedern für die Geduld, allen die in irgendeiner Weise mit Rat und Tat zur Verfügung standen.

Fotos: Maria Sonhütter, Hermann Steiger